Antibiotikaresistenzen bekämpfen: VetPartners veröffentlicht Antimicrobial-Stewardship-Report 2025

Antibiotikaresistenzen bekämpfen: VetPartners veröffentlicht Antimicrobial-Stewardship-Report 2025

VetPartners ist überzeugt, dass die länderübergreifende Zusammenarbeit innerhalb unseres Tierärztenetzwerks einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (AMR) leistet und dabei hilft, die Entstehung und Verbreitung arzneimittelresistenter Bakterien weltweit zu verringern.

 

Verantwortungsvoller Antibiotikaeinsatz in der Tiermedizin

Durch Arzneimittelresistenzen werden Antibiotika und andere antimikrobielle Wirkstoffe zunehmend wirkungslos, sodass einige Infektionen schwer oder gar nicht mehr behandelbar sind.

Das europaweite Clinical Board von VetPartners setzt sich deshalb dafür ein, den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika bei allen Tierarten zu fördern – durch eine gezielte Reduzierung und Optimierung der Anwendung dieser wichtigen Medikamente.

Daten aus dem neu veröffentlichten Antimicrobial-Stewardship-Report 2025 von VetPartners zeigen, dass der Antibiotikaeinsatz für alle Tierarten in den britischen Praxen seit 2021 mehr als halbiert werden konnte.

 

Antimicrobial-Stewardship-Report 2025: Daten aus ganz Europa zeigen deutliche Fortschritte

Erstmals enthält der Antimicrobial-Stewardship-Report 2025 von VetPartners nicht nur Daten der Kolleginnen und Kollegen aus Praxen und tiermedizinischen Einrichtungen aus Großbritannien und Irland, sondern auch aus den italienischen Praxen.

Die Veröffentlichung des Berichts fällt bewusst mit der Welt-Antibiotika-Resistenz-Woche (World Antimicrobial Resistance (AMR) Awareness Week) vom 18. bis 24. November zusammen, einer internationalen Initiative, die über AMR aufklärt und bewährte Verhaltensweisen fördert.

 

Ergebnisse des Antimicrobial-Stewardship-Reports 2025 im Überblick

  • Der Einsatz von Antibiotika wurde 2025 über alle Tierarten hinweg im Vergleich zu 2024 um 33 % reduziert – und seit 2021 sogar um 60 %.
  • Die Nutzung von Metronidazol in Großbritannien wurde seit 2021 um 25 % gesenkt. Einige Praxen verzichten mittlerweile nahezu vollständig auf dieses Antibiotikum und setzen verstärkt auf Behandlungsalternativen.
  • Der Einsatz von Ceftiofur ging bei Pferden seit 2021 um 50 % zurück, die Nutzung von Enrofloxacin sank um 20 %. So bleibt der Einsatz dieser Antibiotika auf besonders kritische Fälle beschränkt.
  • Die Anwendung von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAIDs) in der Nutztiermedizin wurde gesteigert.

 

Hier können Sie den vollständigen Antimicrobial-Stewardship-Report 2025 lesen.

 

Qualitätsmanagement als Fundament: VetPartners setzt europaweit auf nachhaltigen Antibiotikaeinsatz

Dr. Rachel Dean, Group Director of Clinical Research and Excellence in Practice bei VetPartners, sieht uns auf einem guten Weg unser Ziel, eine möglichst weitreichende Reduktion, gezielte Anwendung und – wo möglich – der Ersatz von Antibiotika im gesamten Netzwerk in Großbritannien und Europa, zu erreichen. Der Ansatz des Qualitätsmanagements (QI) beim Antibiotikaeinsatz in den Praxen ermöglicht eine regelmäßige Überprüfung der Anwendung und nimmt alle Beteiligten in die Verantwortung im Kampf gegen AMR.

Dr. Dean betont: „Als große Gruppe in Großbritannien und Europa haben wir Einfluss darauf, wie Antibiotika in der Tiergesundheit eingesetzt werden – und wir machen große Fortschritte. Der Antibiotikaverbrauch wird in der UK stetig reduziert, und wir übertragen unsere Erfahrungen nun sukzessive auf das gesamte Netzwerk.

Antimicrobial-Stewardship bedeutet nicht allein, weniger Antibiotika zu verwenden, sondern auch, fortschrittliche und alternative Behandlungswege zu gehen und Antibiotika gezielt dann einzusetzen, wenn sie medizinisch wirklich notwendig sind. Der Rückgang des Antibiotikaverbrauchs in Großbritannien unterstreicht, wie engagiert die Teams daran arbeiten, neue Methoden in den Alltag zu integrieren und gleichzeitig eine hochwertige Versorgung für die tierischen Patienten sicherzustellen.

Die Herausforderung durch AMR ist international. Deshalb bringen wir unsere Innovationen aus Großbritannien in die gesamte Gruppe ein und unterstützen Partnerpraxen dabei, ihre Maßnahmen stetig weiterzuentwickeln. Als internationales Netzwerk begegnen wir der AMR gemeinsam.

Aus unseren Qualitätsmanagement-Projekten wissen wir: Wir können von den Erfahrungen aus anderen Ländern profitieren, aber auch herausfinden, wo die jeweiligen Besonderheiten liegen. Durch den länderübergreifenden Austausch lernen wir voneinander und können so die tierärztliche Versorgung langfristig verbessern.“